Allerdings ist es so: Nicht jedes Genie ist introvertiert und nicht jeder introvertierte Mensch ist ein Genie. Und trotzdem ist es gut möglich, dass eine Person beides in sich vereint. Hier sind einige Hinweise, die darauf hindeuten können.
Sie überlegen sich sehr genau, wen Sie in Ihr Leben lassen
Wenn es darum geht, einen neuen Menschen in ihr Leben zu lassen, sind hochintelligente Introvertierte sehr vorsichtig. Ein Grund hierfür liegt womöglich in dem Typen der introvertierten Person, wie in einer Studie herausgearbeitet wurde, die vier Bereiche der Introvertiertheit näher betrachtet hat:
- Sozial: Dieser Bereich meint die Tendenz, lieber in kleinen Gruppen von Menschen oder allein Zeit zu verbringen.
- Nachdenklich: Gemeint ist hier die Tendenz, viel Zeit mit der eigenen Landschaft der Gedanken und der eigenen Fantasie zu verbringen.
- Ängstlich: Dieser Bereich meint das Bedürfnis, Zeit allein zu verbringen, weil die Anwesenheit anderer Menschen Schüchternheit, Unbeholfenheit und mangelndes Selbstvertrauen hervorruft.
- Gehemmt: Introvertierte in diesem Bereich neigen eher dazu, zurückhaltend zu handeln. Sie behalten ihre Gefühle und Gedanken eher für sich und werden keinen Nervenkitzel oder neue Empfindungen suchen, solange sie nicht ausreichend Zeit hatten, ihre Entscheidung zu durchdenken.
Dies kann in Bezug auf das Knüpfen neuer freundschaftlicher Beziehungen bedeuten, dass die introvertierte Person grundsätzlich ohnehin lieber für sich ist (sozialer Bereich) und mit sich und ihrer inneren Landschaft absolut im Reinen ist (nachdenklicher Bereich). Es ist allerdings ebenso möglich, dass der bloße Gedanke an Gesellschaft für diesen Menschen einen Stressfaktor darstellt (ängstlicher Bereich) und er aus diesem Grund – oder aus mehreren – eher zögert, neue Menschen in seinem sozialen Umfeld aufzunehmen.
Sie passen in keine Schublade
Hochintelligente Menschen hätten oftmals das Gefühl, nicht dazuzugehören und von anderen missverstanden und ausgestoßen zu werden, schreibt die Psychotherapeutin Imi Lo in ihrem Blog. Solche Personen haben es schwer, sich in der Masse zurechtzufinden – schlicht und einfach, weil sie nicht wie der Durchschnitt funktionieren. Vielleicht kennen Sie dieses Gefühl: Ihre Umgebung schaut mit skeptischem Blick auf Sie – aus Erfahrungen geben Sie sich allerdings nicht besonders viel mühe, sich zu erklären, weil Sie glauben, dass man Sie ohnehin nicht verstehen würde.
In manchen Bereichen sind Sie nahezu lebensunfähig
Er half bei der Landung einer Sonde auf einem Kometen, der 300 Millionen Meilen von der Erde entfernt ist. Seine Arbeit könnte dabei helfen, Antworten auf die großen Fragen des Ursprungs des Lebens zu finden. Gleichzeitig findet Dr. Matt Taylor manchmal sein Auto auf dem Parkplatz nicht wieder, wurde von seinen Kolleg:innen und Freund:innen gleichermaßen bereits als "brillant", "nutzlos" und "ohne gesunden Menschenverstand" bezeichnet.
Laut einer These des Wissenschaftlers Dr. Woodley gibt es einen möglichen Zusammenhang zwischen Zerstreutheit und Genialität. Seiner Ansicht nach haben Menschen, die als Genies gelten, Gehirne, die derart verdrahtet sind, dass es ihnen unmöglich ist, auf kleine Details einzugehen. Sie seien "buchstäblich nicht darauf programmiert, diese Art von Aufgaben zu erledigen", erklärt der Forscher im Interview mit "The Telegraph". Sie würden "jedes Mal auf kontinuierlichen Widerstand stoßen, wenn sie sich mit den alltäglichen Dingen des Lebens befassen. Ihre Gehirne sind nicht in der Lage, auf diesem niedrigen Niveau Dinge zu verarbeiten."
In unserer Gesellschaft werden introvertierte Menschen gerne unterschätzt – weil sie ihre klugen Gedanken meist für sich behalten. Doch es heißt nicht umsonst "Stille Wasser sind tief" – und hinter manchen Augen verbirgt sich ein wahrer Ozean.
Verwendete Quellen: eggshelltherapy.com, researchgate.net, healthline.com, telegraph.co.uk, introvertdear.com, psych2go.net
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