In der Komödie „Schwer verliebt“ war Ivy Snitzer das Body-Double von Gwyneth Paltrow. 22 Jahre später berichtet sie, wie dieser Job sie körperlich zerstörte – monatelang habe sie nichts außer Wasser zu sich genommen.
Mehr News zu Stars & Unterhaltung
Ivy Snitzer spielte 2001 in der romantischen Komödie „Schwer verliebt“ mit. Neben
Die damals 20-jährige Schauspiel-Schülerin strebte eine Comedy-Karriere an, als sie in „Schwer verliebt“ gecastet wurde. An die Dreharbeiten selbst habe sie keine negativen Erinnerungen, erzählt sie dem „Guardian“. Der Film kam ihr fortschrittlich vor. „Damals war jemand, der in einem Film fettleibig war, ein Bösewicht“, sagt sie, während „Schwer verliebt“-Protagonistin Rosemary „cool war, sie war beliebt, sie hatte Freunde“.
Gwyneth Paltrow: Verblüffende Ähnlichkeit dreier Generationen
Ivy Snitzer: Zwei Jahre nach „Schwer verliebt“ praktisch am Verhungern
Snitzer, die inzwischen erheblich an Gewicht verloren hat, sagt weiter, sie fühlte sich „wirklich wohl“, als ihr Körper gefilmt wurde. Sie habe damals nicht weiter über die Witze zu ihren Körpermaßen nachgedacht. Aber, so sagt sie, „es kam mir nicht in den Sinn, dass der Film von Millionen von Menschen gesehen werden würde“. Und als „Schwer verliebt“ 2001 in die Kinos kam, „war es, als ob die schlimmsten Seiten des Dickseins hervorgehoben wurden“.
Doch als der Film herauskam, wurde sie immer öfter auf der Straße angesprochen. Viele Zuschauer waren verärgert, dass Snitzer in Interviews sagte: „Es ist nicht das Schlimmste auf der Welt, dick zu sein“. Einige warfen ihr vor, sie fördere Fettleibigkeit. Eine Person fand ihre Adresse heraus und schickte ihr Diätpillen.
„Ich hatte wirklich Angst“, sagt Snitzer. „Ich dachte: Vielleicht bin ich fertig mit dem Konzept des Ruhms, vielleicht will ich keine Schauspielerin sein. Vielleicht werde ich etwas anderes machen.“
Die Erlebnisse hinterließen Spuren. Weniger als zwei Jahre nach „Schwer verliebt“ war Snitzer „praktisch am Verhungern“. Im Jahr 2003 unterzog sie sich einer Magenbandoperation, die ihren Magen verkleinerte und ihre Nahrungsaufnahme einschränkte. Doch kurz nach dem Eingriff verrutschte das Band, „und ich bekam eine Verdrehung – so wie Hunde sie bekommen und dann sterben“, erzählt dem „Guardian“ weiter.
Snitzer war jedoch nicht krankenversichert und konnte drei Monate lang nichts als Wasser zu sich nehmen, ohne sich zu übergeben. Sie ernährte sich von Sportgetränken und verwässerten Nährstoffshakes. „Ich war so dünn, dass man meine Zähne durch mein Gesicht sehen konnte, und meine Haut war ganz grau.“
Infusionen statt Essen: Ist Gwyneth Paltrows "Wellness-Routine" gesund?
„Wenn man fett ist, fühlt man sich verpflichtet zu versuchen, es nicht zu sein“
Sie sei so unterernährt gewesen, dass die Ärzte nicht in der Lage waren, das Magenband operativ zu entfernen, sondern ihr einen peripheren Zentralkatheter legen mussten, um sie mit Flüssigkeit zu versorgen. Vier Monate lang musste sie sich jeden Abend nach der Arbeit an einen Infusionsbeutel hängen, um „nicht zu sterben“. Aufgrund weiterer Komplikationen führten die Ärzte schließlich eine Magenbypass-Operation durch, um einen Teil ihres Magens zu entfernen. Bis heute müsse sie „komische kleine Portionen“ essen und kann nicht gleichzeitig essen und trinken.
Auf die Frage, warum sie sich der Gewichtsreduktionsoperation unterzogen habe, antwortet Snitzer: „Weil ich es sollte! Wenn man fett ist, fühlt man sich verpflichtet zu versuchen, es nicht zu sein.“
Heute mache es sie traurig, dass der Film übergewichtigen jungen Mädchen ein schlechtes Gewissen gemacht haben könnte. Aber sie freue sich auch, wenn sie Instagram-Nachrichten von Frauen erhält, die sagen, dass sie die erste dicke Repräsentation war, die sie jemals auf dem Bildschirm gesehen haben. © DER SPIEGEL
Diese Stars lassen sich von Hollywood nicht ins Gewicht reinreden
Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel