Diese Übung hilft uns, länger zu leben – laut Wissenschaft

  • Was brauchen wir, um möglichst lange zu leben? Gute Gene und Glück? So einfach ist es nicht, denn mit unserer Lebensweise können wir unsere Gesundheit stark beeinflussen. Wer lange fit sein möchte, sollte möglichst ausgewogen essen, nicht rauchen und trinken und sich ausreichend bewegen. Eine Vielzahl von Studien hat bereits untersucht, welche Arten der Bewegung und des Sports hier den größten Effekt haben. Eine einfache Übung wurde lang unterschätzt, kann aber offenbar einen großen Unterschied für unsere Lebenserwartung machen: das Treppensteigen.

    Blue Zones: Nimm die Treppe!

    Der Autor Dan Buettner hat für einen Dokumentarfilm auf Netflix die Lebensgewohnheiten von Menschen in den sogenannten Blue Zones untersucht. In "Wie wird man 100 Jahre alt? – Die Geheimnisse der Blauen Zonen" bereist der Schriftsteller die Regionen in der Welt, in denen es den höchsten Prozentsatz an Hundertjährigen gibt, und versucht herauszufinden, was die Menschen in diesen "Blauen Zonen" anders machen. Zu diesen Regionen gehören vor allem Sardinien in Italien, die japanische Insel Okinawa, die Nicoya-Halbinsel in Costa Rica, die griechische Insel Ikaria und die Stadt Loma Linda in Kalifornien.

    Zusammen mit dem Wissenschaftler Michel Poulain hat Dan Buettner die Lebensweise der Menschen in den "Blue Zones" unter der Lupe genommen. Wenig überraschend gehören eine gesunde Ernährungsweise und viel körperliche Aktivität zu den Gewohnheiten der besonders alten Menschen.

    Vor allem Treppensteigen scheint eine Form der Bewegung zu sein, die viele Personen, die überdurchschnittlich alt werden, regelmäßig praktizieren. So sagte etwa eine 94-Jährige, die in der "Blue Zone" Loma Linda lebt, gegenüber der "FAZ": "Ich nutze grundsätzlich die Treppe. Treppensteigen hält mich fit und beweglich." Auch eine Studie von Michel Poulain machte die Relevanz von ausreichender Bewegung inklusive Treppensteigen für ein langes Leben deutlich.

    Schon 1999 hat der Italiener Gianni Pes von der Universität Sassari auf Sardinien eine Befragung mit 300 Menschen, die 100 Jahre oder älter geworden sind, durchgeführt. Das Ergebnis machte deutlich, dass vor allem kurze und spontane Bewegungseinheiten einen großen Teil zu unserer Gesundheit und damit Langlebigkeit beitragen können, besonders das Treppensteigen und das Laufen von Strecken mit Steigung oder Gefälle. Es müssen also nicht immer klassische Sporteinheiten im Fitnessstudio und Co. sein. Auch Alltagsaktivitäten können sehr effektiv sein.

    Studie zu Bewegung und Lebenserwartung

    Das konnte auch eine Studie aus dem Jahr 2021 belegen: Ein internationales Forschungsteam hat dafür Daten von mehr als 280.000 Brit:innen ausgewertet und festgestellt, dass diejenigen unter den Teilnehmenden, die regelmäßig Treppen steigen, im Schnitt gesünder sind und länger leben als solche, die diese Art der Fitness nicht praktizieren. Die Forschenden machten allerdings deutlich, dass Treppensteigen allein nicht ausreicht, um langfristig fit und gesund zu bleiben und so das eigene Leben zu verlängern. Vielmehr ist es ein Baustein eines aktiven und gesunden Lebens.

    Alle diese wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen, wie wichtig ein hohes Maß an körperlicher Aktivität ist, damit wir langfristig fit und gesund bleiben. Joggen, Radfahren und Gewichtetraining im Gym können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, aber simple Bewegungsformen wie Spazierengehen oder eben Treppensteigen sind essenziell und einfach in den Alltag zu integrieren – und das nicht nur in den Blue Zones.

    Verwendete Quellen: "Wie wird man 100 Jahre alt? – Die Geheimnisse der Blauen Zonen"/Netflix, bluezones.com, vogue.de, faz.net

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